Wirtschaftsethik
Durch die jüngsten prominenten Fälle von Steuerhinterziehung ist die Debatte um die Steuermoral neu entflammt. Wie ist aber eine nachhaltige Steuerehrlichkeit zu erreichen? Wie ist die bestehende rechtliche Regelung der strafbefreienden Selbstanzeige ethisch zu bewerten? Handelt es sich angesichts der medialen Berichterstattung und öffentlichen Debatte etwa um Alice Schwarzer und Ulrich Hoeneß um ein ungerechtfertigtes Anprangern oder um eine notwendige ethische Diskussion – und wo verläuft die Grenzlinie zwischen beidem? Sind diese Fälle Ausdruck eines Eliten-Versagens, oder handelt es sich um eine gesamtgesellschaftliche Wertefrage?
Zum Statement Hoeneß
Zum Statement Schwarzer
Zu diesen Fragen hat die Akademie zwei Stellungnahmen in ihrer Rubrik "Zur Sache" veröffentlicht. "Zur Sache 1: Verantwortungseliten und Leistungseliten" (Folgerungen aus dem Fall Hoeneß),"Zur Sache 2": Steuerehrlichkeit und die strafbefreiende Selbstanzeige (Folgerungen aus dem Fall Schwarzer).Zum Thema Steuerehrlichkeit siehe auch ein 25-minütiges Gespräch mit ask-Direktor Martin Booms im WDR-Fernsehen sowie zwei Presse-Interviews zum Fall Hoeneß im Bonner GA und der Lüneburger Landeszeitung (Download).
Das Thema Verantwortung ist mittlerweile bei den Unternehmen angekommen. Entscheidend ist aber, wie mit diesem Thema umgegangen wird: Worin genau besteht jeweils die unternehmerische Verantwortung (Corporate Responsibility), und worin liegen auch ihre Grenzen? Vor allem: Wie ist die unternehmerische Verantwortung im Kerngeschäft des Unternehmens verankert? Mit Compliance, d.h. der unternehmerischen Selbstverpflichtung zu Gesetzes- und Regeltreue, allein ist es nicht getan: Nur als identitätsbildender, intrinsischer Bestandteil des Unternehmens und seiner Geschäftstätigkeit kann Corporate Responsibility zu einem nachhaltigen Erfolgs- und Verantwortungsfaktor werden. Zu diesem Thema gab ask-Direktor Martin Booms eine Stellungnahme im Bonner Generalanzeiger. Zur Mediathek mit Downloadmöglichkeit des Interviews: hier...Weitere Ausagen von Martin Booms zum Thema im "Bonner Wirtschaftstalk", Ausstrahlung am 30.05.14, 20:00 Uhr bei center.tv.
Am 8. November 2013 geht es in der Veranstaltungsstaffel "Philosophie und Wirtschaft – Die nicht-ökonomischen Grundlagen von Ökonomie" um 16.15 Uhr in Hörsaal 1 der Universität Bonn (Hauptgebäude/Schloss) weiter. Das Thema diesmal lautet: "Wirtschaft und Werte". Dabei soll aufgezeigt werden, dass Werte nicht ein nachträglich an die Wirtschaft herangetragenes ethisches Desiderat sind, sondern dass Werte immer schon eingelassen sind in Wirtschaft: Die Vorstellung einer wertefreien Wirtschaft ist demnach ein sachlicher Irrtum. Die Veranstaltung ist eines von 12 Kolloquien, die die Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur in Verbindung mit der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn im Wintersemester 2013/14 anbietet. Verbunden mit dem Anliegen, Wirtschaft als ein von geistigen und kulturellen Voraussetzungen getragenes System zu verstehen, sollen dabei auch aktuelle Fragen zur Sprache kommen: so etwa die Frage nach den Grenzen des Wachstums, nach dem gerechten Lohn oder der Profitorientierung der modernen Wirtschaft. Die Leitung hat der Bonner Philosoph und ask-Direktor Martin Booms. Zum Abschluss der Staffel am 07.02.14 wird zudem der frühere Bundesinnenminister und ask-Beiratsvorsitzende Gerhart Baum als Gastreferent zum Thema "Freiheit und Gerechtigkeit" sprechen. Die Anmeldung für Gasthörer/innen erfolgt vor Ort im Hörsaal; der geplante Ablauf mit weiteren Informationen kann in der rechten Menüspalte "Material" heruntergeladen werden. Zudem wird ein ausführliches Begleitheft bereit gestellt, das vor den einzelnen Sitzungen vor Ort bezogen werden kann.
Auf Einladung der "Digitalen Stadt Düsseldorf" diskutierte ask-Direktor Dr. Martin Booms im Gespräch mit dem Fernsehmodertor Bernd Müller über das Thema "Unternehmen und Ethik - Passt das?". Die Veranstaltung bildete den Jahresabschluss der Reihe "Digitalk" des Unternehmensnetzwerkes "Digitale Stadt Düsseldorf". Vor und mit 130 geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik ging es dabei aus differenzierender Perspektive sowohl um grundsätzliche Fragen des Verhältnisses von Unternehmen und Ethik als auch um aktuelle Entwicklungen, so etwa hinsichtlich der jüngsten Nachrichten um die Deutsche Bank sowie den drohenden Fertigungsstopp im Opelwerk in Bochum. Thematisiert wurden auch Fragen der Ausrichtung und Anbindung von CSR in Unternehmen sowie Aspekte von Verantwortung in der Finanzwirtschaft.
Unter dem Titel "Bank im Dialog – Perspektiven für eine verantwortungsvolle Finanzwelt im 21. Jahrhundert" startete am 27. September in Berlin eine neue deutschlandweite Staffel finanzethischer Podiendiskussionen, die von der Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur fachlich konzipiert wurde und fortlaufend wirtschaftsethisch begleitet wird. Veranstaltet wird die Reihe von der quirin bank AG (Berlin). Im Gespräch mit ask-Direktor Martin Booms stellt sich dabei der Vorstand der Bank dem Dialog mit ausgewiesenen Vertretern aus Wissenschaft, Gesellschaft und Kirchen, um über die ethischen Perspektiven für eine zukunftsfähige Gestaltung der Finanzwelt zu diskutieren.Zielstellung der Reihe ist, einen offenen und kritischen Dialog zwischen unabhängigen Experten im Bereich Wirtschafts- und Finanzethik einerseits und am Markt tätigen Akteuren der Finanzbranche andererseits zu initiieren, um die Möglichkeiten, Herausforderungen, aber auch Grenzen verantwortlichen Handelns in der Finanzwirtschaft zu erörtern.
Zum Auftakt diskutierten der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Wolfgang Huber, mit dem Vorstandssprecher der quirin bank, Karl Matthäus Schmidt, dem Vorstand Private Banking, Christian Maria Kreuser, und dem Wirtschaftsethiker Martin Booms. Insgesamt acht weitere Veranstaltungen in München, Hannover, Nürnberg, Hamburg, Darmstadt, Freiburg und Braunschweig sind für 2011 geplant.
Über die Ursachen der Finanzkrise und die daraus zu ziehenden Konsequenzen für die Gestaltung der Finanzwelt des 21. Jahrhunderts geht es in dem von der ask konzipierten Dialogforum "Finanzen 21". Das Forum wird ab Ende März deutschlandweit in verschiedenen Städten durchgeführt, der Auftakt fand am 30. März 2011 in Stuttgart statt, bislang folgten Foren in Köln (12. Mai), Freiburg (07. Juli) und Hof (21. Juli). Dabei werden mit Teilnehmern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und interessierter Öffentlichkeit finanzunternehmerische, rechtliche und unternehmensethische Perspektiven einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Finanzwelt diskutiert.
Über die Ursachen der Finanzkrise und die daraus zu ziehenden Konsequenzen ging es im interdisziplinären ask-Dialogforum "Finanzen und Verantwortung" am 30.11.2010 in der Redoute in Bad Godesberg. Mit ca. 70 Teilenhmern aus Wissenschaft, Wirtschaft und interessierter Öffentlichkeit wurden aus finanzunternehmerischer, rechtlicher und unternehmensethischer Perspektive u.a. folgende Fragen diskutiert: Müssen die Unternehmen der Banken- und Finanzbranche umdenken, und wenn ja, in welche Richtung? Ist ein „ethisches Banking“ überhaupt möglich und realistisch, und wie könnte dieses aussehen? Welche Weichenstellungen sind auf der gesetzgeberischen Ebene vorzunehmen, welche Spielräume bestehen hier angesichts der globalen Vernetzung der Finanzökonomie? Bedarf es in den Unternehmen, in der Politik und bei den Konsumenten eines neuen unternehmensethischen Bewusstseins – und worin soll dieses bestehen? Ist vielleicht insgesamt die Finanzkrise primär als Wertekrise in der Wirtschaft zu verstehen?
Anlässlich des UNESCO-Jahrestages der Philosophie am 18. November 2010 veranstaltet die Akademie zusammen mit der Fachschaft Philosophie und dem Institut für Philosophie der Universität Bonn ein öffentliches Symposion, das sich mit dem Verhältnis von Philosophie und Ökonomie und zugleich mit dem Selbstverständnis der Philosophie angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise beschäftigt. Referenten sind Dr. Martin Booms (ask Bonn), Prof. Dr. Matthias Schmitt (iwu Berlin) sowie Prof. Dr. Christoph Horn (Universität Bonn). Die Veranstaltung findet im Festsaal der Universität Bonn von 10 bis 18 Uhr statt und ist für alle Interessierten frei zugänglich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zum Autakt des "GUT – Gnadentaler Unternehmer Tisch 2010" auf Gut Gnadental in Neuss wird sich die Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur präsentieren und die Eröffnungsveranstaltung zum Thema "Unternehmen und Verantwortung" bestreiten. Nach einer thematischen Einführung durch den Wirtschafsethiker und ask-Direktor Martin Booms wird der ask-Beiratsvorsitzende Gerhart Baum, Bundesinnenminister a.D. sowie juristischer Sonderermittler für die Datenaffären bei der Deutschen Bahn und der Deutschen Telekom, über seine Erfahrungen berichten und sich einer moderierten Publikumsdiskussion stellen. Die Akademie und die Ausrichterin des "Gnadentaler Unternehmer Tisches", die Zülow AG mit Sitz in Neuss, haben für 2010 eine thematische Zusammenarbeit zum Themenkomplex "Wirtschaft und Verantwortung" vereinbart. Der GUT ist ein renommiertes Veranstaltungs- und Austauschforum im Schnittfeld von Unternehmen und Politik.
Am 21. September 2009 ging in Meiningen das deutschlandweite Wirtschaftsethik-Forum "Werte und Erfolg" in die nächste Runde. Die Veranstaltungsreihe hat das Ziel, im Austausch von Wissenschaft, Wirtschaftsvertretern, Politik und Öffentlichkeit einerseits eine Bestandaufnahme des herrschenden Verständnisses über den Zusammenhang von wirtschaftlichem Erfolg und Wertebezug zu ermitteln, andererseits vorurteilsfrei Perspektiven und Dimensionen einer werteortientierten Wirtschaftsweise neu zu diskutieren. Das Forum in Meiningen war die bislang sechste Veranstaltung der Reihe. Fachliche Leitung und Moderation übernahm ask-Direktor Dr. Martin Booms.
Der dm-Chef und Inhaber des Lehrstuhls für Entrepreneurship an der Universität Karslruhe, Prof. Götz W. Werner, war am 23.11.2007 als Gastreferent im ask-Kolloquium "Philosophie der Bildung" zu Gast. Im Vordergrund seiner Ausführungen standen sein Grundverständnis des modernen Wirtschaftens als "Miteinander-füreinander-da-Sein" und die Konsequenzen dieser Auffassung für die Gestaltung von unternehmerischen Organisations- und Ausbildungsstrukturen anhand des Beispiels der Drogeriemarktkette dm, die von Werner gegründet und bis Mai Mai 2008 geschäftsführend geleitet wurde. Auch seine Auffassung, letztendliches Ziel unternehmerischen Handelns sei nicht der Profit, sondern der Mensch selbst, war Gegenstand einer lebhaften Publikumsdiskussion.
Termine
Fr. 26.September.2025 16:15
Bonn Kunstmuseum
Beginn der Bonner Wintervorlesungen, Thema: „Philosophie und Kunst: Das Rätsel der Schatten“. Besuch der Vorlesungsreihe frei zugänglich und kostenlos. Ort: Kunstmuseum Bonn, Helmut-Kohl-Allee 2, 5311...
mehrDi. 23.September.2025 19:00
Bonn
Veranstaltung: Philosophie im Kino: George Orwells "1984", Thema: "Die Rückkehr der Autokraten und der Kollaps der Wahrheit - wie aktuell ist Orwells 1984?" Harmonie Bonn, Frongasse 28-30, 53121 Bonn...
mehrMi. 17.September.2025 19:30
Siegburg
Veranstaltung: Philosophische Stunde, Thema: „Deal! Die Ökonomisierung der Politik“. Im Stadtmuseum Siegburg, Tickets gibt es an der Abendkasse des Stadtmuseums Siegburg, **Am Markt 46, 53721 Siegb...
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